Bäderbahn erhalten!

Petition zum Erhalt der Bäderbahn – Pressemitteilung vom 4.9.2025

Über 10.000 Unterschriften in nur vier Wochen

Die Online-Petition für den dauerhaften Weiterbetrieb der Bäderbahn wurde in nur vier Wochen weit über 10.000 Mal unterschrieben. Parallel dazu läuft vor Ort in der Lübecker Bucht eine Unterschriften­sammlung mittels Postkartenaktion, die ebenfalls auf eine hohe Resonanz trifft. Ein deutliches Zeichen an die Landesregierung und die Deutsche Bahn, dass der Weiterbetrieb der Bäderbahn auch nach 2030 sichergestellt werden muss!

„In der gesamten Planung zur festen Fehmarnbeltquerung ist die betroffene Region konzeptionell immer ausgebootet worden“, stellt Bodo Gehrke von der Allianz gegen die feste Fehmarnbeltquerung fest. „Die FFBQ fokussiert den Schienenschnellverkehr zwischen den Metropolen und degradiert Ostholstein zum Transitland. Als Gemeinschaft von zwölf Bürgerinitiativen geben wir der Betroffenheit entlang der Neubautrasse eine Stimme. Jetzt kämpfen wir für den Erhalt des direkten kleinräumigen Schienenverkehrs. Die Resonanz der Bevölkerung gibt uns recht. Es wäre erfreulich, wenn sich die Landesregierung verpflichtet, im Interesse der Bürger*innen sowie der touristischen Gäste zu handeln.“

Hintergrund
Die Bäderbahn (RB 85) verzeichnete 2023 über 1,4 Millionen Fahrgäste und ist damit eine der meistgenutzten Regionalbahnstrecken in Schleswig-Holstein. Sie verbindet die Gemeinden Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf und Neustadt untereinander sowie mit der Hansestadt Lübeck und spielt eine zentrale Rolle als Pendelstrecke für Berufstätige, für den Alltag der Menschen an der Lübecker Bucht sowie für den Tourismus.

Die aktuellen Planungen sehen vor, den Betrieb der Bäderbahn spätestens mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke entlang der A1 einzustellen. Bahnhöfe vor Ort würden entfallen, Ersatzverkehre über Straßen wären angesichts hoher Fahrgastzahlen und überlasteter Verkehrswege kaum tragfähig. Eine Stilllegung der Bäderbahn stünde im Widerspruch zu den Klimazielen des Landes Schleswig-Holstein und würde volkswirtschaftlich keinen Sinn ergeben, da die Bestandsstrecke betriebsbereit bleibt.

Das jüngste Eingeständnis der Deutschen Bahn, dass die Inbetriebnahme der neuen Fehmarnsundquerung frühestens 2032 erfolgen wird, eröffnet die Möglichkeit, bessere Lösungen zu finden. Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden, Fachverbänden und der regionalen Wirtschaft. Entsprechende Betriebskonzepte und die parallele Nutzung beider Trassen könnten die regionale Mobilität sichern, die Neubautrasse für Fern- und Güterzüge leistungsfähiger machen und zur Reduzierung nächtlicher Güterverkehre beitragen.

Die Bäderbahn muss dauerhaft erhalten bleiben – auch über das Jahr 2030 hinaus!

Link zur Petition: www.baederbahn-2030.de/petition

Grafik zur redaktionellen Nutzung (Print):
https://nextcloud.vcd.org/index.php/s/BSe2NkGA4JLgGxc
Grafiken zur redaktionellen Nutzung (Online/Social Media): https://nextcloud.vcd.org/index.php/s/gpw6goKdwMp2AZq 


Pressemitteilung VCD Nord, Pro Bahn HH/SH und Allianz gegen die feste Fehmarnbeltquerung vom 20.8.2025

Sommer-Kampagne für Erhalt des Bäderbahnbetriebes in Ostholstein

Der Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD Nord), der Fahrgastverband Pro Bahn in Schleswig-Holstein und in Hamburg sowie die Allianz gegen die feste Fehmarnbeltquerung verleihen ihrer gemeinsamen Forderung für einen Weiterbetrieb der Bäderbahn (RB85) nach 2030 mit einer gemeinsamen Kampagne Nachdruck. Adressaten der Forderung sind die Landesregierung Schleswig-Holstein, die für die Bestellung von Nahverkehr zuständig ist, und die Deutsche Bahn, die die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen sinnvollen Weiterbetrieb anpassen muss. Ergänzend zur Neubautrasse zur festen Fehmarnbeltquerung.  

In der Region zwischen Neustadt i.H. und Bad Schwartau gibt es an vielen Orten Sammelstellen für Postkarten, auf denen Einheimische, Urlaubende und Kurgäste angeben können, warum für sie persönlich der Erhalt der Bäderbahn wichtig ist. Eine Online-Petition bei Campact unterstützt das regionale Engagement: www.baederbahn-2030.de. Eine Petition, die bereits in nur zehn Tagen über 5.000 Unterstützer gewonnen hat.

„Die Planungen der Vorhabenträger fokussieren den Personenfernverkehr sowie Güterverkehre“, so Stefan Barkleit vom Fahrgastverband Pro Bahn. „Durch den verengten Blick auf die Verbindung der Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen gerät leider der kleinräumige Schienenverkehr unter die Räder – und das ist nicht im Interesse der Region Ostholstein.“

Stefan Karstens vom VCD Nord ergänzt: „Mit dieser Kampagne wird die Region ihre Stimme erheben und ein deutliches Signal an die Landesregierung in Kiel senden, dass es die Bäderbahn auch in Zukunft geben muss!“

Die Initiatoren laden Gewerbetreibende, Vereine, Institutionen und die Politik vor Ort ein, sich der Kampagne anzuschließen: www.baederbahn-2030.de

Die Bäderbahn RB 85 
Laut Verkehrsverbund nah.SH wurde die RB 85 im Jahr 2023 von mehr als 1,4 Millionen Fahrgänsten genutzt. Tendenz steigend. Damit ist die Bäderbahn eine der meistgenutzten Regionalbahnstrecken in Schleswig-Holstein. Für die Menschen in Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf und Neustadt ist die bestehende Bahnstrecke die schnellste Verbindung zwischen den Orten sowie in die nahe Großstadt Lübeck – eine wichtige Pendelstrecke. Ein relevanter Faktor im Sinne der Verkehrswende. Insbesondere für das Ziel des Landes SH, bis 2040 klimaneutral zu sein! 

Die Schienenanbindung zum Ostseetunnel
Mit Fertigstellung der Neu- und Ausbaustrecke zur FFBQ sollen auf der Bestandstrasse der Bäderbahn keine Züge mehr verkehren. Die bestehenden Bahnhöfe in Scharbeutz und dem Ortsteil Haffkrug würden nicht mehr bedient. Es entstünden Neubauten entlang der Neubautrasse, die parallel zur Autobahn A1 verläuft. Auch in der Gemeinde Timmendorfer Strand soll der ortsnahe Bahnhof entfallen und werde durch einen gemeinsamen Bahnhofsneubau mit der Gemeinde Ratekau ersetzt. Die Erreichbarkeit dieser Haltepunkte soll durch Busverkehre, Schienenersatzverkehre oder den eigenen PKW möglich sein. 

Das wird aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens und des schon jetzt gerade in der Ferienzeit deutlich überlasteten Straßennetzes nicht funktionieren. 

Chancen nutzen! Bessere Lösungen finden
Die ursprüngliche Fertigstellung der gesamten Schienenhinterlandanbindung war für 2029 geplant. Jetzt wurde bekannt, dass sich allein die Fertigstellung der Fehmarnsundquerung (FSQ) mindestens bis 2032 verzögert. 

„Diese Verzögerung hat den großen Vorteil, dass sich die Vorhabenträgerin DB und das Land Schleswig-Holstein mehr Zeit nehmen können, um bessere Lösungen für alle Beteiligten – und Betroffenen – zu finden“, resümiert Bodo Gehrke von der Allianz gegen eine feste Fehmarnbeltquerung. Und das bitte in direkter Abstimmung mit den Gemeinden, deren Bürgern und der regionalen Wirtschaft. Im Juli hatten mehrere Bürgermeister der Region im Wirtschaftsausschuss des Landes eindringlich appelliert, neue Lösungen mit Akzeptanz in den Orten zu finden.

Denn es gibt bessere Lösungen. Eine Verschwenkung der bestehenden Trasse (Bäderbahn) im Bereich Breitenkamp (Gronenberg) hin zur neuen Trasse ohne Weichenverbindung,  um eine Trennung von Güter- und Personenverkehr zu gewährleisten. Inklusive der nördlichen Anbindung an den Abzweig Richtung Neustadt. Damit würde verhindert, dass in Haffkrug und Scharbeutz je zwei Bahnhöfe in geringer Entfernung zu den bestehenden entstünden.
Entsprechende Stellungnahmen haben alle an der Sommer-Kampagne beteiligten Verbände im Zuge des laufenden Planfeststellungsververfahrens PFA 1.2 abgegeben.

Letter of Intent 2014 – faktisch hinfällig
Die Trasse der Bäderbahn bleibt auf jeden Fall erhalten – auch wenn sie nicht genutzt wird. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es widersinnig, eine Bahnstrecke betriebsbereit zu halten, aber keine Züge verkehren zu lassen. Gleichzeitig würde der Weiterbetrieb der Bäderbahn für regionalen ÖPNV die Neubautrasse entlasten und leistungsfähiger für Fern- und Güterzüge machen. Das bedeutet auch, dass weniger Güterverkehre auf der Neubaustrecke in die Nacht verlagert werden müssen.

Fazit: Verbindungen in der Region stärken
Im Interesse der Verkehrswende und erforderlicher Klimaneutralität plant die Stadt Lübeck eine Regio-S-Bahn, idealerweise über die bestehende Trasse der Bäderbahn. Für diese Planung ist Erhalt und Betrieb der Bäderbahn zwingend. 
Eine schnelle Schienenvernetzung der Metropolen macht nur Sinn, wenn auch die Region mitgedacht wird.

Link zur Petition: www.baederbahn-2030.de/petition 

Links zu
Social-Media-Grafiken: https://nextcloud.vcd.org/index.php/s/gpw6goKdwMp2AZq
hochauflösender Print-Grafik: https://nextcloud.vcd.org/index.php/s/BSe2NkGA4JLgGxc


Initiatoren der Kampagne

Verkehrsclub Deutschland (VCD)
Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Der VCD Nord vertritt rund 3.300 Mitglieder in Schleswig-Holstein und Hamburg.
Kontakt:
Stefan Karstens – stefan.karstens@vcd-nord.de 
https://www.vcd-nord.de/

Fahrgastverband ProBahn 
Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verbraucherverband im Verbraucherzentrale-Bundesverband und vertritt die Interessen der Fahrgäste des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs. 
Kontakt: Stefan Barkleit – barkleit@pro-bahn-sh.de
https://www.pro-bahn.de/

Allianz gegen die feste Fehmarnbeltquerung 
Die Allianz ist eine Gemeinschaft von Initiativen und Vereinen, die sich für den Schutz und die Interessen von Mensch und Natur im Rahmen des Megaprojekts FFBQ einsetzt. 
Kontakt: Isabel Arent – 04563 478 9804 – isabel.arent@gmx.de 
https://allianz-beltquerung.de/

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner